Der Sturm (VÖ: 2011)

“Der Sturm” wird im Sommer 2011 in Hannover Premiere (Uraufführung) haben und damit die dritte Shakespeare-Adaption nach Ein Sommernachtstraum und Kleider machen Liebe oder: Was ihr wollt sein.

Mein Sohn, du wirkst erschüttert und erregt und sorgst dich, was den alten Mann bewegt. Doch freue dich: der Zauber gibt uns frei, in Luft verschwunden alle Tollerei. Ein körperloses Spiel, aus Nichts gemacht – ich habe es zum Einsturz jetzt gebracht. So schwindet wenn ich will, auf mein Geheiß, auch alles was hier lebt und was ich weiß.

Sei ruhig, liebes Kind. Ganz ruhig, liebes Kind. Wir sind vom Stoff, aus dem die Träume sind. Wir sind der Stoff, aus dem die Träume sind.

(Original Songtext von Heinz Rudolf Kunze nach William Shakespeare)

Worum geht es in “Der Sturm”? Das Stück spielt in der Kunze/Lürig-Bearbeitung nicht im mediterranen Nirgendwo, sondern im Weltraum. Prospero ist ein friesischer Adliger, der um sein Inselreich gebracht wurde. Man schoß ihn und seine Tochter ins All, sie strandeten auf einem fremden Stern. Der Zufall will es, dass ihm eine friesische Weltraumexpedition mit all seinen Feinden in die Hände gespielt wird. Auf dem Planeten, wo er notlandete, kann Prospero mithilfe des Luftgeistes Ariel und seiner Zauberkraft seine Tochter glücklich verheiraten, einen Mordkomplott des Monstrums Caliban gegen ihn aufdecken und seine Gegner zur Reue zwingen. Nachdem er alles zu einem gütlichen Ende gebracht hat, schwört Prospero der Zauberei ab. Vieles spricht dafür, dass “Der Sturm” das letzte Stück gewesen ist, was Shakespeare geschrieben hat, bevor er sich zurückzog. Jedenfalls fällt es nicht schwer, in der Figur des Zauberers Prospero den Autor durchschimmern zu sehen – der Schlussmonolog, der zum Ergreifendsten gehört, was je auf einer Bühne gesprochen werden kann, deutet den Abschied eines Dramatikers an, der des Treibens müde ist und wie kein anderer die Parameter für das vorgegeben hat, was man seit vierhundert Jahren unter Theater versteht.

Kleider machen Liebe (VÖ: 2007)

“Shakespeare lebt!”, sagt Heinz Rudolf Kunze und hat mit dieser Musicalfassung von Shakespeares “Was ihr wollt” erneut bewiesen, wie sinnlich, lebensnah und pointenreich der große Dichter tatsächlich ist. Von rockig bis stimmungsvoll, von aufmüpfig bis ergreifend ist die Musik, die Heiner Lürig dazu geschrieben hat. Eine siebenköpfige Live-Band und ein bestens aufgelegtes Musical-Ensemble lassen diesen Theaterabend in den schönen Kulissen des barocken Gartens des Gartentheaters Herrenhausen zu einem unvergleichlichen Erlebnis werden. “Kleider machen Liebe oder: Was ihr wollt” hatte Anfang August 2007 in Hannover Premiere und ist die zweite Shakespeare-Adaption nach Ein Sommernachtstraum. Im Sommer 2008 wurde es wieder in Hannover aufgeführt.

Aus Liebe zu stranden an wildfremden Landen, wem das nicht vergönnt war, der hat was verpasst. Dem hat dieses Leben kein Zeichen gegeben. Der lebt nur beinahe nur irgendwie fast…

Finden ist nur Silber Suchen aber Gold. Kleider machen Liebe oder Was Ihr wollt.

(Original Textausschnitt aus Heinz Rudolf Kunzes Libretto)

Worum geht es in dem Musical? Glück im Unglück hat Viola. Nach einem Schiffbruch konnte sie sich gerade noch an den Strand von Allürien retten. Ohne einen Pfennig, weit weg von zu Hause verzweifelt sie trotzdem nicht: Sie verkleidet sich als Mann und geht beim Herzog Ramon in den Dienst. Und verliebt sich prompt in ihren Dienstherren. Der aber findet keine Ruhe, weil er die Gräfin Olivia begehrt. Und schickt ausgerechnet Viola zu Olivia, um ihr Herz zu gewinnen. Olivia wiederum verliebt sich ohne Zögern in den merkwürdig androgynen jungen Boten. Olivia selbst wird in ihrem eigenen Haushalt heiß umworben. Nicht zuletzt von Haushofmeister Valio, der die merkwürdigsten Dinge anstellt, seit man ihm vorflunkert, Olivia liebe ihn. Noch verzwickter wird es, als der ertrunken geglaubte Avilo, Violas Zwillingsbruder, ebenfalls in Allürien an Land geht. Was ist, wie es scheint? Und wie finden sich endlich die “richtigen” Paare? Die CD zum Musical, deren Titel live im August 2007 mitgeschnitten wurden, ist ab Ende November 2007 im Handel.

Poe – Pech und Schwefel (VÖ: 2004)

lauten Titel und Untertitel der vierten Komposition Frank Nimsgerns für das Saarländische Staatstheater (nach „Paradise of Pain“, „SnoWhite“ und „Arena“). Nimsgern der u.a. große Erfolge am Berliner Friedrichstadtpalast feiern kann, hat diesmal einen der renommiertesten deutschen Songschreiber als Text-Autor gewinnen können: Heinz Rudolf Kunze. Kunze, seit vielen Jahren sicher der anspruchsvollste Texter, Übersetzer und Musiker in der deutschen Szene, war seit jeher fasziniert vom Thema des neuen Musical-Projekts: Die Person und das Werk Edgar Allan Poes. Doch nicht nur Nimsgern und der ausgewiesene Poe-Kenner Kunze sind die Väter dieses „literarischen“ Musicals. Songs, szenische Konzeptionen und zahlreiche Grundideen steuerten außerdem Aino Laos und Frank Felicetti bei – beide in Saarbrücken als Musicaldarsteller bestens bekannt. Hauptfigur und Ideen-Pool für dieses Musical liefert der Stammvater aller Schauerliteratur: Edgar Allan Poe. In sieben Bildern, die thematisch den berühmtesten Erzählungen Poes folgen, wird die Geschichte eines verhängnisvollen Teufelspaktes erzählt: Poe, dessen schaurige Obsessionen ihn schier in den Wahnsinn treiben, wird von einem geheimnisvollen Dr. Pilatus, hinter dem sich niemand anders als der Teufel selbst verbirgt, Heilung versprochen. Wenn Poe dem notorisch fantasielosen Teufel seine grausamen Szenerien überlasse, werde er endlich Ruhe vor seinen Wahnbildern finden. Poe akzeptiert – und findet sich unversehens im Strudel der nun zur Realität werdenden eigenen Fantasien wieder. Als Schöpfer und Opfer seiner eigenen Phantasmagorien versucht er zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Einmal in die Wirklichkeit entlassen, finden seine Visionen nicht mehr zwischen die Buchdeckel zurück, für die sie einst gedacht waren. Nur das Selbstopfer kann diesen Teufelskreis noch stoppen …

Wir tappen lebenslänglich im Dunkeln, seh’n nicht, was wir in Wirklichkeit sind. Wir fall’n herein auf Glitzern und Funkeln so taub und so stumm und so dumm und so blind

Nicht auszudenken, wie das wohl wäre, behielte nicht die Angst Oberhand. Mit Händen zu greifen: Das Ungefähre! Man kneift vor dem verbotenen Land

(Aus „Poemanie“ von Heinz Rudolf Kunze)

Schlag ein! Schlag ein! Der Wortlaut soll mit unsrem Blut geschrieben sein. Schlag ein! Schlag ein! Das Schicksal kreuz zwei Nadeln im Heu, Wir sind nur noch den Buchstaben treu!

(Aus „Schlag ein“ von Heinz Rudolf Kunze)

CD zum Musical „Poe – Pech und Schwefel“Das Musical hatte am 30. Oktober 2004 am Staatstheater Saarbrücken Premiere. Der Original-Soundtrack zum Musical mit allen Songs ist im Handel zu erhältlich.

Ein Sommernachtstraum (VÖ: 2003)

Als im Juli 2003 der Sommernachtstraum von Shakespeare als Musical auf die Bühne des Gartentheaters Herrenhausen kam, stammte die Musik aus der Feder des Komponisten Heiner Lürig. Die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Partner Heinz Rudolf Kunze fand hier eine gelungene Fortsetzung: Lürig/Kunze zeichnen für das gesamte Projekt als Autorenteam verantwortlich. Der Sommernachtstraum ist ein Live-Ereignis der Extraklasse: Heiter, sinnlich und verzaubert werden die Zuschauer in die Handlung eintauchen. Dazu trägt nicht zuletzt eine excellente Band bei, die diesen “Sommernachtstraum” musikalisch begleitet.

Liebe lässt dich Tag behaupten Mitten in der Nacht Liebe macht aus Schreckgestalten Wesen voller Pracht. Wehe allen, die der Liebe glaubten. Eigentlich kaum auszuhalten, was die dumme Liebe aus uns macht.

(Original Songtext von Heinz Rudolf Kunze nach Wiliam Shakespeare)

Cover des Buches “Ein Sommernachtstraum”Worum geht es in “Ein Sommernachtstraum”? Herzog Theseus plant während der Sommerzeit seine Hochzeit mit Hippolyta, der Königin der Amazonen. Währenddessen stürmen vier verliebte Teenager in den Elfenwald, um jener väterlich angeordneten Verheiratung zu entgehen, die auf die tatsächlichen amourösen Verhältnisse keine Rücksicht nehmen will. Im Wald geht’s nicht minder konfliktreich zu: Dort liegt König Oberon mit seiner Gattin Titania im Clinch. Sein Hofnarr Puck soll für Versöhnung sorgen und stiftet mit einem Zaubertrunk nur heilloses Durcheinander. Unterdessen studiert der Handwerker und Hobbyregisseur Squenz ein Musical ein, das bei der Hochzeitsparty des Herzogs aufgeführt werden soll. Bis dahin sind jedoch zahlreiche Pannen, Mißverständnisse und Liebesverirrungen zu überwinden, so daß Helena, eines der Mädchen, singt: “Eigentlich kaum auszuhalten, was die dumme Liebe aus uns macht.” Das gleich auf mehrere Jahre angelegte Musiktheater ist in Kooperation der Festwochen Herrenhausen mit der Landesbühne Hannover entstanden, Premiere war am 31. Juli 2003. Im Sommer 2010 zwischen Ende Juli und Anfang September wird das Stück neu aufgeführt! Der Vorverkauf läuft! Die CD und das Songbook zum Musical sind im Handel erhältlich.

RENT (VÖ: 1999)

Seit Februar 1996 hat das Stück von Jonathan Larson den Broadway erobert, und ein neues, junges Publikum ins restlos ausverkaufte Theater gezogen. Ende Februar ’99 kam die von Heinz Rudolf Kunze ins Deutsche übertragene Version im Düsseldorfer Capitol Theater zur deutschen Erstaufführung. Anders als die meisten Mega-Musicals ist RENT aus einer kleinen Workshop-Arbeit hervorgegangen und läuft jetzt vielen großen Broadway-Produktionen den Rang ab. Keine Märchengestalten, keine Glitzerwelt, kein großes Orchester, sondern aktuelles und spannendes Musiktheater, begleitet von einer rockenden Fünf-Mann-Band. RENT ist eine moderne Variante von Puccinis Oper “La Boheme”, die der Komponist und Autor Jonathan Larson ins New Yorker Künstlerviertel East Village verlegt hat. Im Mittelpunkt der Handlung stehen der Filmemacher Mark und der Songwriter Roger. Weil sie die Miete (engl. “rent”) nicht bezahlen können, sollen sie ihr Loft in einem alten Industriegebäude verlassen. Roger hat Aids und fürchtet den Kontakt mit der Außenwelt. Aber er verliebt sich in die ebensfalls HIV-positive Bartänzerin Mimi. Marks Ex-Freundin, die schrille Performance-Künstlerin Maureen, liebt jetzt die schwarze Anwältin Joanne. Zur Künstler-Familie gehören außerdem der Computer-Anarchist Tom Collins und sein Freund, der Straßenmusiker und Transvestit Angel. RENT handelt von einer verlorenen Generation und einer bedrohten Gemeinschaft, die sich den Gefahren mit Liebe und Kreativität entgegenstellt. Es erzählt die Geschichte der Bohemiens von heute im Zeitalter moderner Plagen. Wie eine bittere Pointe mutet der Tod von Jonathan Larson an, der am Vortag der Premiere plötzlich im Alter von nur 35 Jahren verstarb. Posthum erhielt er für RENT 1996 sämtliche wichtige Auszeichnungen des Broadway und des amerikanischen Theaters, vom Pulitzer-Preis für das beste Drama über die Tony Awards für das beste Musical, das beste Buch und die beste Musik, bis zu den Oble Awards, den Drama Desk Awards, den New York Drama Critics Circle Award und vielen anderen. Die deutsche Übersetzung schrieb Heinz Rudolf Kunze. “Das war eine ausgesprochen spannende und anspruchsvolle Aufgabe” sagt Kunze über seine Arbeit an RENT. Bevor er dieses Musical ins Deutsche übertrug, hatte der Musiker schon die Musicals Les Miserables, Miss Saigon und Joseph and the amazing technocolor dreamcoat übersetzt. “Aber das waren alles keine Stoffe, die so aktuell, so zeitgemäßg waren wie RENT. Und natürlich ist mir auch eine Musik näher, die wie bei RENT von einer Fünf-Mann-Band kommt, näher als zum Beispiel der symphonische Pop anderer Musicals.” RENT ist voller Anspielungen auf den gegenwärtigen “American Way Of Life”. “Dieses Musical spricht die Sprache junger Leute, die Sprache der Menschen, die im East Village von New York leben”, berichtet Kunze: “Das war nicht immer einfach ins Deutsche zu übertragen.” Mit Hilfe eines amerikanischen Freundes, der seit langem in Deutschland lebt, ging Kunze alle schwierigen Fälle noch einmal durch. “Ich glaube, wir sind letztlich dem Werk von Jonathan so weit wie nur möglich gerecht geworden.” RENT wurde in Düsseldorf produziert von Konzert-Manager Marek Lieberberg und Thomas Krauth vom Capitol-Theater. Beide versprechen, daß Larsons Rock-Oper hier in Deutschland in der gleichen Qualität, mit der gleichen Power und Intensität präsentiert wird, wie am Broadway in New York. “Dafür garantiert auch das Kreativ-Team aus New York. Es werden in Düsseldorf die gleichen Leute für RENT verantwortlich sein wie am Broadway oder bei all den anderen Inszenierungen, die es bisher gibt.” Von Juni 1999 bis Januar 2000 war RENT auf Tournee durch Deutschland: Frankfurt, Hannover, Hamburg, München und Berlin.

Joseph and the amazing technocolor dreamcoat (VÖ: 1996)

(So knallbunt wie Josephs Mantel, so poppig ist auch die Geschichte dieses Musicals: Eine Überraschung mit Folgen. Eine versuchte Verführung. Die grenzenlose Macht der Träume und der Phantasie … und natürlich ein Happy End. Die äußerst frei interpretierte biblische Erzählung von Joseph und seinen Brüdern ist ein spaßiger Trip durch drei Jahrzehnte Musikgeschichte mit rockendem Pharao, Flower-Power-Guru und Technobeats. Der Komponist ist Andrew Lloyd Webber, die Texte stammen von Tim Rice. Seit 20 Jahren läuft das Musical im Londoner Westend und am Broadway. Die deutschsprachige Erstaufführung in Essen war die wohl aufwendigste “Joseph”-Produktion, die jemals auf die Bühne gebracht wurde. Und die witzigen Texte übersetzte kein Geringerer als Heinz Rudolf Kunze, der für diese gelungene Arbeit 1998 mit dem Musical-Preis “Image” ausgezeichnet wurde.

Miss Saigon (VÖ: 1994)

Ab Dezember 1994 begeisterte die dramatische Liebesgeschichte “Miss Saigon” lange die Gäste in der Music Hall in Stuttgart. Der amerikanische GI Chris verliebt sich in einem vietnamesischen Nachtclub in das hübsche Animiermädchen Kim. Doch die Liebe der beiden ist nur von kurzer Dauer – Chris muß nach Ende des Vietnamkrieges zurück in seine Heimat USA. Dort versucht er verzweifelt das Trauma Krieg zu vergessen – und damit auch seine “Miss Saigon”. Ohne zu wissen, daß er mit Kim bereits einen kleinen Sohn hat, heiratet er eine andere Frau. Als Kim die Wahrheit über sein neues Leben erfährt, faßt sie einen verzweifelten Entschluß … “Miss Saigon” ist ein weiteres mitreißendes Musical aus der Feder des Texter- und Komponistenduos Alain Boublil und Claude-Michel Schönberg. Und wie schon bei Les Miserables hat Heinz Rudolf Kunze die Lyrics ins Deutsche übertragen.

Les Miserables (VÖ: 1987)

Jean Valjean führt ein Leben mit dunkler Vergangenheit: Vor Jahren war er ein gesuchter Verbrecher, jetzt ist er der beliebte, selbstlose Bürgermeister eines Städtchens vor Paris. Als sein Erzfeind Inspektor Javert hinter Valjeans wahre Identität kommt, scheinen seine Tage gezählt. Valjeans tiefe Liebe zur kranken Fantine verbietet ihm jedoch, sich dem besessenen Gesetzeshüter zu beugen. Nach Fantines Tod zieht er ihre uneheliche Tochter Cosette auf, schenkt ihr alles, was er hat – außer die Wahrheit über ihr Leben auf der Flucht. Eines Tages lernt auch Cosette die Kraft der Liebe kennen – welche Javert endlich auf Valjeans Spuren bringt. In den Wirren der Revolution kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung, die endgültig über Liebe oder Tod entscheidet … “Les Miserables” von Alain Boublil und Claude-Michel Schönberg ist das erste Musical, das Heinz Rudolf Kunze ins Deutsche übertragen hat. Das war bereits 1987 für eine Produktion in Wien. Der Klassiker unter den Musicals lief lange als Stella-Produktion im Musical-Theater Duisburg. Ab 26. September 2003 wird das Stück im Theater des Westens in Berlin für ein Jahr wieder auf die Bühne zu sehen sein.