Das neue Album „Stein vom Herzen“ ab 25.10. erhältlich!

Vorsicht, Steinschlag!

Dem Dichter und Denker fällt ein gewaltiger „Stein vom Herzen“, dass es nur so rockt und rollt. Klingt so Erleichterung? Möglicherweise ist es ein Stein des Anstoßes, möglicherweise auch der Stein eines Weisen. Sicher ist nur, dass Herr Kunze den Stein am Ende doch wieder den Berg hinauf rollen wird, so wie einst Sisyphos. Dennoch. Einer muss es ja machen.

Muss man sich Heinz Rudolf Kunze daher als glücklichen Menschen vorstellen? Kommt ganz darauf an. In einem neuen Lied heißt es: „Erwarte wenig und stell dich darauf ein: Das Glück ist außerordentlich und klein.“

Selten hat der deutsche Pop-Poet eine so sichere Balance gefunden zwischen der Innen- und der Außenwelt, zwischen Privatem und Politischen, Poesie und Philosophie. Der zornige junge Mann von einst ist inzwischen ein Mann in den besten Jahren, aber immer noch ganz der Alte. Er hat (mindestens) zwei Seelen in seiner Brust. Das zeigt sich ja auch in den zwei Bandprojekten, die Heinz Rudolf Kunze seit einigen Jahren parallel betreibt, so ähnlich wie Neil Young: Er spielt mit „Verstärkung“ auf der großen Rockbühne und setzt mit „Räuberzivil“ auf leise literarische Töne. Damit nicht genug ist er auch erfolgreich als Übersetzer, Musical-Komponist und Schriftsteller tätig. Kunzes erster richtiger Roman „Manteuffels Murmeln“ soll zur Leipziger Buchmesse im Frühjahr 2014 erscheinen.

Erhältlich ab 25.10.2013 mit PREMIUM-EDITION bei Amazon!

Gefühl und Härte – ausgerechnet bei diesem zutiefst bürgerlichen Künstler trifft der alte Anarcho-Spruch mitten ins Schwarze. Mut zum Gefühl und Wut auf die Verhältnisse, die nicht so sind, wie sie sein sollten. Der Poet wird konkret: „Je älter ich werde, desto mehr kann ich mich über den Zustand dieser verblödeten und verkommenen Gesellschaft empören. Unsere Zeit gibt höchsten Anlass zur Sorge. Es wundert mich, dass sich so wenige Kollegen darüber aufregen.“

Neue Songs wie „Schämt ihr euch nicht“ oder „Weltweit Feuer frei“ sprechen eine deutliche Sprache. Kunze prangert Heuchelei und Doppelmoral in einer Gesellschaft an, in der immer die anderen schuld sind, egal ob es um den Lebenswandel einzelner oder um Waffengeschäfte der Republik geht. Und wer traut sich schon mitten in der EU-Krise zu bekennen: „Ich bin Europas Sohn“? Das könnte hierzulande ähnliche Irritationen auslösen wie einst Bruce Springsteen in den Vereinigten Staaten mit „Born In The USA“.

Heinz Rudolf Kunze zeigt Ecken und Kanten. Der  Wutbürger ist auch ein Mutmacher, der seinen Fans mit Rat und Zitat zur Seite steht. „Man muss das Leben nehmen, wie es ist“, klingt von ihm gar nicht resigniert, sondern sehr pragmatisch. Und in einem anderen Song heißt es: „Es wird ein gutes Leben, es kommt darauf an, dass man das Beste daraus macht.“ Ja, das Steinewälzen und Weltverbessern bleibt eine (Über-)Lebensaufgabe. Nicht nur für Künstler. Aber es ist schon ein besonderes Kunststück, den Zuhörern solche schwerwiegenden Einsichten als leichte Kost zu verkaufen. Ein besonders gutes Beispiel dafür ist die scheinbar so fröhliche und optimistische Radio-Hymne „Hallo Himmel“, die sich in Wahrheit ums Sterben dreht.

Daneben enthält das Album auch wunderschöne Lieder über die Liebe in Zeiten der Krisen („Stein vom Herzen“, „Küsse unterm Kleid“, „Wenn Du sie siehst“). Und wie immer ist auch dieses vielschichtige Kunze-Album voll musikalischer Anspielungen, Aha-Effekte und Querverweise, eine Quintessenz der Rock-Geschichte. Kunze kennt´s, Kunze kann´s!

14 neue Songs enthält das Album „Stein vom Herzen“, das Heinz Rudolf Kunze erstmals zusammen mit seinen Musikern Jens Carstens und Zoran Grujovski gemeinsam produziert hat. Die Aufnahmen entstanden in verschiedenen Studios in Hamburg, in Irland und bei Kunze im Keller.

Zu hören ist Heinz Rudolf Kunze (Gesang, Piano, Keyboards, Gitarren) mit seiner bewährten Rockband „Verstärkung“, das heißt mit Jens Carstens (Drums, Percussion, Programming, Keyboards, Gesang), Zoran Grujovski (Gitarren, Bass, Keyboards, Orgel, Piano, Programming, Gesang), Leo Schmidthals (Bass) und Matthias Ulmer (Keyboards, Piano, Orgel). Als Studiogäste: Peter Weihe (Gitarren), John Byrne (Dudelsack) und das Kaiser Quartett (Adam Zolynski, Makrouh Hagel, Ingmar Süberkrüb, Martin Bentz).

Neben dem Standard-Album erscheint eine Premium-Edition des Album im Digipak inkl. einer Bonus-DVD mit einem längerem Making-Of-Video, „Hallo Himmel“-Musikvideo, Track-by-Track-Kommentar-Video und einer Fotogalerie. Weiterhin erscheinen diverse „Kunden-Exclusives“ wie eine Amazon Deluxe-Box (verpackt in einer stabilen Clamshell-Box inkl. der Premium-Edition, einem handsignierten Kunstdruck, einem 32-seitigen Büchlein mit exklusiven handgeschriebenen Songtexten, Künstler-Vorwort, Fotos aus Irland und jeder Menge Zusatzinfos zum Album), eine Media Markt-Edition (mit dem Bonustrack „Erinnerung verlass mich nicht“) und ein iTunes-Exclusive (mit dem Bonustrack „Mensch Klaus“).

Heinz Rudolf Kunzes 34. Album ist zugleich die erste (und richtungsweisende) Veröffentlichung des vor kurzem  gegründeten Labels RCA Deutschland. Es empfiehlt sich als neue Adresse für Rock „Made in Germany“ mit maßgeblichen Künstlern wie Peter Maffay und den Scorpions. Der Anfang klingt schon mal sehr viel versprechend und macht neugierig.


 Die Legende vom Stein vom Herzen

Verfasst von Heinz Rudolf Kunze, August 2013

Eigentlich sollten Dieter Bohlen und Karlheinz Stockhausen dieses Album produzieren.

Unglücklicherweise kam es im Vorfeld der Aufnahmen zu einem Pistolenduell zwischen Bohlen und mir auf einer nebligen Morgenwiese in Lotte bei Osnabrück (wir waren in einen erbitterten Streit über die philosophischen Konsequenzen aus dem Poststrukturalismus nach Jaques Derrida geraten, der sich nicht beilegen ließ), bei dem ich den Pop-Titan tödlich verwundete, manche sagen: versehentlich. Daraufhin zog es Stockhausen vor, sich in den Himmel zurückzuziehen, ohne Dieter könne er nicht und wolle er nicht und überhaupt.

Was also sollte ich tun? Ich hatte die Musik ,,in mir‘‘ (Donna Summer) und sie wollte heraus. Also machte ich mich mit Jens Carstens (meinem Sancho) und Zoran Grujovski (meinem Pansa) auf eine lange und beschwerliche Reise.

Und wen wir nicht alles trafen! Matthias Ulmer und Leo Schmidthals legten den Riemen auf die Orgel, sattelten den Bass und schlossen sich uns an. Wir durchquerten die Straßenschluchten und Hafenbecken Hamburgs, die Pferdewiesen, die Fachwerkhausdörfer der Wedemark und die immergrünen Hügel, kargen Felsen und malerischen Buchten Irlands auf der Suche nach Klang und Bedeutung, in gewisser Weise das ganze aus Fugen zu geraten drohende Europa.

Mit unserer Musik gelang es uns, viele Ermüdete davon abzubringen, sich das Leben zu nehmen, nur einem brennenden Clown nicht. Einer kleinen Fee kommt dabei das Hauptverdienst zu, sie war eine wahre Mutter Theresa des Wünschens. Schöne reife Frauen alterten beim Mitsingen langsamer. Manche Hyänen der öffentlichen Meinung schämten sich zum ersten Mal, eine Erfahrung, für die sie uns dankbar waren. Den einen und die andere konnten wir mithilfe von Dudelsäcken davon überzeugen, endlich wieder überhaupt eine Meinung zu haben, besser gesagt eine Überzeugung, die stand ihnen gut zu Gesicht. Den Kaufleuten des Todes hielten wir den Spiegel vor, er beschlug nicht einmal von ihrem Atem, denn sie sind selber tot. Unsere Lieben daheim hatten uns Glück als Marschverpflegung eingepackt, so hielten wir durch, so wurde mancher Abschied und manche Erinnerung erträglicher. In Irland trafen wir einen weisen Druiden, einen Freund vom stoischen Kaiser Marc Aurel, der uns lehrte, dass Geld nicht alles ist, aber leider schon fast alles Geld und dass wir dagegen unsere Stimmen und Instrumente erheben sollen. Geläutert kehrten wir zurück, mit der festen Absicht, von nun an ein gutes Leben zu führen. Und als wir erleichtert und bestärkt ,,Hallo Himmel‘‘ ausriefen, fiel uns ein Stein vom Herzen. Für das nächste Album haben sich übrigens Roy Black und György Ligeti als Produzenten beworben.

Aber ich glaube, wir machen es wieder selber.

Das Album „Stein vom Herzen“ von Heinz Rudolf Kunze erscheint am 25. Oktober 2013.